Die Platanische Umschau – Mittagsverkündung des zweiten Tages der dritten Woche im Lager der Ritterschaft
Verlesen durch die Platanische Umschau
„Höret, höret! Volk von Platanien, vernehmet, was sich im Lager der edlen Ritterschaft am heutigen Tage begeben hat!“
Der Morgen dämmerte in ehrfürchtiger Stille, denn die wackeren Recken und holden Maiden versammelten sich zum gemeinsamen Gottesdienst. Noch ehe der letzte Glockenschlag verklungen war, ward beim Mahl eine Botschaft verlesen.
Die Kunde stammte von niemand Geringerem als Feuersturm, dem ehrwürdigen Drachen und alten Gefährten des Reiches. In seinen Zeilen offenbarte er großes Unheil: Fremde Hände hatten sich seiner Dracheneier bemächtigt. Doch durch einen uralten Zauber, mit den Eiern verbunden, weiß er – sie sind noch immer im Lande Platanien verborgen.
So raffte sich die junge Ritterschaft zur Mittagsstund auf, fest entschlossen, der Bitte Folge zu leisten. Durch dichte Wälder, über weite Felder und durch gastliche Dörfer zog die Schar. Auf ihrem Weg begegneten sie redlichen Leuten, die von rätselhaften Zeichen und sonderbaren Erscheinungen zu berichten wussten.
All die Hinweise, so deutet es sich, weisen auf einen finsteren Ort: die Pesthauchsümpfe – nebelverhüllte, unheimliche Gefilde am Rand des bekannten Reiches. Dort, so scheint es, liegt das nächste Kapitel dieser suche verborgen.
So endet die Kunde des zweiten Tages. Wachet über Eure Herzen, bleibet standhaft und mutvoll – denn nur mit Treue und Tapferkeit wird das Verborgene offenbar.
Gemeinsam durch Wort und Tat – wir bleiben Euch verbunden. Die Platanische Umschau.